Ob Kleidung, Elektronik oder Bücher – der Onlinehandel boomt. Auch im Jahr 2019 konnte er ein Umsatz-Plus von 9,2 Prozent verzeichnen. Das führt zu starken Veränderungen und Einbußen im stationären Einzelhandel. Sorgen seitens der Investoren um die Entwicklung im stationären Lebensmitteleinzelhandel (kurz: LEH) sind dennoch fehl am Platz, denn der bildet eine absolute Ausnahme. Vom Gesamtumsatz des Onlinehandels machen Lebensmittel nur etwa acht Prozent aus, lediglich ein Prozent der gesamten LEH-Umsätze erfolgt heutzutage online – ein Wert, der zum Vorjahr nahezu unverändert bleibt. Das bestätigt auch der HDE-Online-Monitor. Die Lebensmittelbranche ist also weiterhin stabil: Etwa 42,5 Prozent aller stationären Einzelhändler verkaufen Lebensmittel. Aus diesem Grund bieten Lebensmitteleinzelhandelsimmobilien nach meiner Überzeugung unverändert attraktive Investmentchancen – auf die wir mit unseren Produkten von FLEX Fonds setzen.

Warum im Food-Bereich nicht an eine Ablösung durch den E-Commerce zu denken ist:

1. Jüngere Menschen setzen auf den spontanen Einkauf „zwischendurch“…

Ob Convenience-Food oder frisch zubereitete Lebensmittel [siehe auch Punkt 4.] aus der Region: Gerade für junge Menschen steht die Spontaneität im Vordergrund. Und diese bietet der Onlinehandel insbesondere in Bezug auf Lebensmittel nicht. Denn nicht nur, dass diese vorab bestellt werden müssen – auch die Anlieferung erfolgt „wenig spontan“. Während eines mehrstündigen Zeitfensters zu Hause auf den Einkauf warten? Oder ihn ins Büro liefern lassen und dann nach Hause tragen? Zudem sind die Mindestbestellwerte, die bei rund 50 Euro liegen, für Single- und kleine Familienhaushalte kaum erreichbar. Dann lieber spontan und unterwegs – getreu dem Motto. „Nur mal eben schnell noch was einkaufen“. Ohne Mindestbestellwert, ohne Lieferzeit, dafür inklusive Einkaufserlebnis.

2. … während ältere Menschen Gesellschaft suchen

Nicht nur die geografische Nähe zum nächsten Supermarkt sorgt dafür, dass die ältere Generation auf den Einkauf im stationären Handel setzt. Gerade für alleinstehende Menschen stellt der Einkauf auch eine wichtige soziale Komponente dar. Supermärkte mit integrierten Cafés werden zum Treffpunkt. Dank neuer Konzepte, wie integrierte Apotheken oder der Möglichkeit, an der Kasse Bargeld abheben zu können, wird der Lebensmitteleinzelhandel zum „Rundum-sorglos-Paket“. Zukunftsfähige Konzepte, die für Investments von FLEX Fonds eine wichtige Rolle spielen. Außerdem pflegen Senioren oftmals eine jahrelange Bekanntschaft zu den Mitarbeitern in „ihrem Supermarkt“. Der Einkauf wird somit zum Gesellschaftsfaktor – und verschiebt sich vom einmaligen Wocheneinkauf für die ganze Familie hin zum Einkaufen als Alltagsritual mit Gesellschaftsfaktor.

3. Frischelogistik – noch immer eine große Herausforderung

Geruch, Farbe, Konsistenz – Frischware wie Obst und Gemüse prüft der Kunde immer noch gerne vor Ort, ob im Laden oder auf dem Wochenmarkt. Beim Kauf von Produkten im Internet gibt es diese Möglichkeit nicht. Zudem ist die Zustellung nach wie vor schwierig: Die letzte Meile und Ansätze wie die „Same Hour Delivery“ gelten noch immer als die großen Herausforderungen in der Logistikbranche. Die Lebensmittellogistik sorgt durch die erforderliche Kühlkette für zusätzliche Kosten. Kosten, die aufgrund der geringen Margen an den Kunden weitergegeben werden müssen. Aber ist dieser bereit, diesen Aufpreis in Kauf zu nehmen, wenn um ihn herum die Supermärkte inzwischen in der Regel von 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet haben? Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist der Online-Einkauf problematisch; Verpackungsmüll und Emissionen im Lieferverkehr zeugen nicht von Umweltbewusstsein.

Mein Fazit

Mit dem richtigen Konzept und einer einladenden Gestaltung sehen wir von FLEX Fonds den Lebensmitteleinzelhandel als ein Investment mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Verhältnis. Integrierte Apotheken oder Postfilialen sorgen dafür, dass der Konsument Zeit spart. Wenn er nach dem Einkauf an der Kasse kostenfrei Bargeld vom Konto abheben kann, spart er sich zusätzlich den Weg zur Bank. Es sind eben diese Entwicklungen, die den Lebensmitteleinzelhandel inzwischen prägen – und somit auch zukunftsfähig machen. Besondere Aktionen sieht der Kunde ebenfalls nach wie vor gerne. Die Probiertheke oder die Nikolausaktion für die Kleinsten sind für den Kunden ein Grund wiederzukommen. Zusammenfassend lässt sich aus meiner Sicht sagen: Während Bereiche wie Fashion und Elektronik im Umbruch stecken und ein Ladengeschäft in dieser Branche immer weniger Fläche bedarf, verändert sich die Nachfrage von Supermärkten nicht.