Die am Neckararm Rems in Schwäbisch Gmünd gelegene Villa Hirzel wurde vor 1875 erbaut und diente zunächst als Wohnhaus. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Objekt – mit kurzer Unterbrechung – als Silberwarenfabrik von der Familie Hirzel genutzt. 1972 übernahm die Stadt das Gebäude und dachte sogar über einen Abriss nach. Dieser blieb zum Glück aus!
Inzwischen beherbergt das Objekt eine Kombination aus Hotel, Restaurant und Veranstaltungsfläche. Doch was macht das Gebäude und seine Ausstattung so besonders? Und vor allem – warum handelt es sich bei der Villa Hirzel um ein attraktives Investment?

Der Wiederaufbau – eine Liebeserklärung an die Stadt

Im Jahr 2011 erfolgte die Ausschreibung zur Gestaltung des Landesgartenschaugeländes, in dem sich unter anderem auch die Villa Hirzel befand. Die Stadt hatte sich damit abgefunden, das Gebäude dem neuen Remspark zu opfern und abzureißen. Im Zuge der Planung bewarb ich mich damals für den Wiederaufbau des Gebäudes. Der Hintergrund: ein wenig Lokalpatriotismus, aber auch das in dem Objekt erkennbare Potenzial. Nachdem unser neues Nutzungskonzept überzeugen konnte, begannen die Bauarbeiten im Oktober 2012. Im April 2014, nur anderthalb Jahre später, wurde der Hotelbetrieb aufgenommen. Parallel zum Wiederaufbau der Villa Hirzel erhielt der umliegende Remspark im Rahmen der Landesgartenschau 2014 eine neue Gestaltung – ein echter Mehrwert für die Villa.

Eine Zeitreise in die 1920er

Im Inneren überzeugt das heutige Objekt durch Einrichtung und Atmosphäre. Hotel, Restaurant und Außenterrasse ermöglichen Gästen durch die detailreiche Gestaltung im Stil der 1920er- und 1930er-Jahre eine Reise in längst vergangene Zeiten. Besucher des Restaurants, das ich in Gedenken an meinen Vater „Walters“ genannt habe, erwartet in der Villa eine vielfältige Speisekarte, während Übernachtungsgäste in einem der neun stilvoll eingerichteten Hotelzimmer und -suiten untergebracht werden.

Verborgenes Potenzial wurde durch die Erweiterung an der westlichen Seite des Gebäudes gehoben: Der „Runde Salon“ schließt direkt an die Villa an und schafft den Spagat zwischen moderner Architektur und Integration in das Gesamtbild. Als Veranstaltungsort konzipiert, finden dort rund 200 Personen Platz. Genutzt wird das Angebot für Hochzeiten, Firmenfeiern und öffentliche Veranstaltungen auch von den Gmündern vor Ort – ein Beleg für die Attraktivität des Objekts. Und auch die Terrasse der Villa wird häufig für Events genutzt, wie beispielsweise im Juli 2019 im Rahmen der „Barocken Vielfalt“ zur Beleuchtung von Heißluftballons.

Expertise vs. Bauchgefühl

Traditionell konzentriere ich mich als Geschäftsführer von FLEX Fonds auf den Lebensmitteleinzelhandel. Als Investmentmanager habe ich allerdings auch den Anspruch, anderen Anlageoptionen gegenüber offen zu sein, über den Tellerrand hinauszublicken und das versteckte Potenzial eines Objekts zu erkennen. Dazu benötigte es bei der Villa Hirzel unbedingt eines zweiten Blicks. Denn schon die Lage an einer viel befahrenen Bundesstraße schien ein absolutes No-Go für ein Investment zu sein. Und mit Sicherheit war das ein Hauptgrund dafür, weshalb ein Investment für viele Interessierte vor mir nicht infrage kam. Jahrelange Expertise und auch ein wenig Fantasie ließen mich allerdings erkennen, wie das Gebäude nach den dringend notwendigen Umbau- und Sanierungsarbeiten aussehen würde.

Das hat sich bezahlt gemacht, denn heute gilt die Villa nicht nur als das Herzstück im neu angelegten Remspark – auch die viel befahrene Bundesstraße wurde längst verlegt.